Atelier

«Der Bahnhof befindet sich zwischen den Ortsteilen Untermöhlin und Riburg an der SBB-Bözbergstrecke. Hier verkehrt die Linie S1 der S-Bahn Basel von Basel nach Frick bzw. Laufenburg. Darüber hinaus halten in Möhlin vereinzelt auch Schnellzüge der Linien Basel SBB–Zürich HB und Zürich Flughafen–Basel SBB.

Das öffentliche Verkehrsnetz von Möhlin ist Teil des Tarifverbundes Nordwestschweiz (TNW), der die gesamte Grossregion Basel umfasst. Die Gemeinde wird durch die drei Buslinien 88 (Bahnhof Rheinfelden–Möhlin Bäumlimatt Ost), 89 (Möhlin–Zeiningen–Wegenstetten) und 90 (Möhlin–Mumpf–Wegenstetten) der PostAuto Nordschweiz erschlossen.»
Quelle: Wikipedia

Das Aufnahmegebäude von 1908 ist eines von insgesamt 18 Aufnahmegebäuden, welche die Schweizerischen Bundesbahnen zwischen 1905 und 1914 im Kreis III nach Normplänen ihres Chefarchitekten Karl Strasser in drei Grössenvarianten bauten. Es ersetzte die bisherige Schuppenstation von 1875, die mit Eröffnung der Bözberglinie, einem gemeinsamen Unternehmen der Schweizerischen Nordost- und der Centralbahn, in Möhlin errichtet worden war und 1908 zum Güterschuppen umfunktioniert wurde. Dass Möhlin ein neues Aufnahmegebäude erhielt, war dem vermutlich hohen Güterverkehr der nördlich der Station gelegenen Saline Ryburg geschuldet, die um 1900 ein Zufahrtsgleis ab Möhlin erhielt.
1990-93 ersetzte man die westlich des Aufnahmegebäudes stehende Schuppenstation von 1875 durch ein eingeschossiges, langes Dienstgebäude und unterzog des Aufnahmegebäude einem Umbau der Innenräume und einer Sanierung.

Gebäudebeschrieb:

  • mittelgrosse Variante der Typenbau-Entwürfe Karl Strassers, die noch an sechs weiteren Stationen umgesetzt wurde (z.B. Frick)
  • Traufseitig zum Gleis stehender Massivbau mit 2×3 Achsen, 2.5 Geschossen und Satteldach mit Quergiebel sowie 1- geschossigem Terrassenanbau mit Kunstschmiede-Geländer auf Südostseite
  • Mit Granitplatten verkleideter Sockel
  • Mauerwerk im schottischen Verband, im Erdgeschoss bossiert und mit Eckquaderung, im Obergeschoss flach ausgearbeitet
  • Zwei Gurtgesimse gliedern den Bau horizontal
  • Rechteckfenster im Obergeschoss und Kirchenbogenfenster im Erdgeschoss, alle mit geraden Verdachungen und geohrten Gewänden aus Kunststein
  • vom Jugendstil beeinflusste ornamentale Schablonenmalerei auf Friesfeldern unter den Dachtraufen
  • Dachpfettenköpfe und Sparren mit Zierschnitten
  • gleisseitig Hausperrondach auf sechs genieteten Konsolträgern mit jüngerer Wellblecheindeckung und jüngere Stellwerkkabine

Umgebung

Der Bahnhof Möhlin liegt auf einem für die Bahn aufgeschütteten mächtigen Damm, der sich in West-Ost-Richtung über den ganzen Talboden zieht und das Ortsbild Möhlins prägt.
(Der Damm war zur Bauzeit wegen seiner Höhe bei der Bevölkerung auf Widerstand gestossen, weil er den Talboden zweiteile und das Ackerland verunstalte)
Während sich in seinem Süden seit den 1980er- Jahren Wohn- und Gewerbequartiere flächig ausbreiten, schliesst im Norden nach wie vor offenes Gelände an.

Schutzbegründung

Das aufwändig gestaltete Gebäude galt aus der Pionierzeit der SBB als Statussymbol der neugeschaffenen Bundesbahnen und hatte eine gewisse Repräsentationspflicht zu erfüllen.
Stilistisch erinnert das Gebäude mit seinen klaren Baukuben (Hauptbau mit Terrassenanbau) an den Spätklassizismus, während die differenzierte Verwendung der Baumaterialien sowie das von englischen Vorbildern inspirierte schottische Mauerwerk eher die Formensprache des Späthistorismus abbildet.
Das noch weitgehend in seinem bauzeitlichen Zustand vorhandene Gebäude, hat nicht nur aus architektonischer, sondern auch aus verkehrs- und wirtschaftshistorischer Sicht einen gewissen Denkmalwert.

Bürostandort

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